Der heilige Josef, der Pflegevater Jesu, ist eine einzigartige Gestalt in der Bibel. Nach dem Matthäusevangelium erfüllt sich in ihm das Wort: Aus dem Haus Abrahams wird der Erlöser geboren. Josef ist jener, den der Engel des Herrn im Traum im Hinblick auf seine Verlobte beruhigt und dem er den Namen des Kindes mitteilt, das geboren werden soll; und ebenfalls auf Geheiß des Erzengels führt er die Heilige Familie nach Ägypten, um dem von Herodes verübten Kindermord zu entgehen.
Kaiserin Zita gelangte im Oktober 1940 nach Kanada – aus weit prosaischeren Beweggründen, jedoch durch nicht minder dramatische Umstände dazu gezwungen. Auf Hitlers Befehl hin hätten sie und Kronprinz Otto überall in Europa von jedermann ohne Gerichtsverfahren hingerichtet werden können. Die alleinerziehende Mutter von acht Kindern suchte Zuflucht im französischsprachigen Québec, wo viele ihrer Verwandten und Bekannten lebten und wo das Bildungsumfeld am günstigsten erschien. Unterkunft fanden sie im Haus zum Heiligen Josef, das den Schwestern der Heiligen Johanna von Orléans gehörte, und wo Otto von Habsburg, inzwischen in den Vereinigten Staaten lebend, sie häufig besuchte.
Auf der in den frühen 1940er-Jahren aufgenommenen Fotografie sind Otto, Rudolf und Charlotte zusammen mit einem Cousin zu sehen, wie sie vor dem Gebäude Schnee schaufeln, das den Namen des Zimmermanns von Nazareth trug. Damals konnten sie noch nicht voraussehen, dass nur wenige Jahre später, nämlich 1955, Papst Pius XII. das liturgische Fest des Heiligen Josef des Arbeiters einführen würde, um durch das Beispiel des Pflegevaters Jesu auf die Würde der Arbeit aufmerksam zu machen – selbst für irdische Könige und ihre Erben.