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„Freundschaft von zwei Frauen“ – Karl IV. und die Taufkleider ihrer Kinder

Im Jahre 1923 schenkte Königin Zita einer madeirischen Familie das Taufkleid und die Taufhaube, in denen sein verstorbener Mann und später ihre Kinder getauft wurden.

„Freundschaft von zwei Frauen“ – Karl IV. und die Taufkleider ihrer Kinder

Im Jahre 1923 schenkte Königin Zita einer madeirischen Familie das Taufkleid und die Taufhaube, in denen sein verstorbener Mann und später ihre Kinder getauft wurden.

„Allerliebste Dona Constança! Tief berührt schreib ich jetzt Ihnen diese Zeilen. Kein Wort kann beschreiben, wie sehr ich mich über ihre gesegnete Freude freue.“

 

Diese waren Königin Zitas Worte in seinem Brief, die sie an ihre Freundin Dona Constança Telles da Gama am 23. Mai 1923 schickte, kurz nach dem ersten Jahrestag des Todes von Karl IV. Das Schicksal des auf die Insel Madeira exilierten Königs und seiner Kinder berührte viele portugiesischen Familien. Deshalb fanden sie viele Unterstützer und Freunde, obwohl sie nur eine kurze Zeit auf der Insel verbrachten. Dom João de Almeida und seine Frau, Dona Constança Telles standen zu dem Königspaar besonders nahe, also als Zita im Jahre 1923 erfuhr, dass ihre Freundin ihr erstes Kind erwartet, schickte sie zwei warmherzige Briefe an ihr, und als Geschenk – trotz der Tatsache, dass Dona Constança Telles da Gama nur aristokratische Herkunft hatte – das Taufkleid und die Taufhaube, in denen sein verstorbener Mann und später ihre Kinder getauft wurden. Diese Geste zeigt, dass die zwei Frauen eine einzigartige Freundschaft hatten, die sie unabhängig von ihren Rängen verbunden hat, und auch wie dankbar die ehemalige Königin und Kaiserin den portugiesischen Familien war, dass sie in dem ersten und schwierigsten Jahre ihres Exils so nett zu ihnen waren. Das Taufkleid und die Taufhaube wurden dem Portugiesischen Nationalmuseum von der Familie Almeida zur Verfügung gestellt, wo beide Kleidungsstücke im Rahmen einer temporären Ausstellung veröffentlicht wurden. Im Namen der Otto-von-Habsburg-Stiftung bedanken wir uns bei der ehemaligen Botschafterin von Ungarn in Lissabon, Klára Breuer für ihre Hilfe bei der Veröffentlichung dieser Artikel.

Zsófia Erdélyi

Publikation zu Ausstellung – Portugiesisches Nationalmuseum