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Veröffentlichung unseres Jahresberichts 2024

Veröffentlichung unseres Jahresberichts 2024

Das lächelnde Paar vor einem Flugzeug der Japan Air Lines ist Otto von Habsburg und seine Frau, Regina. Am 3. September 1966 fuhren sie von Paris nach Tokio ab, wo Otto bereits ein wiederkehrender Gast ist, da der kaiserliche Hof und andere Institutionen seit 1962 seine Ratschläge schätzen und seine internationale Erfahrung und seinen politischen Weitblick hochachten. Wir haben dieses Bild für das Titelblatt unseres fünften Jahresberichts gewählt, denn seit Beginn der aktiven Tätigkeit unserer Stiftung im Jahr 2019 war das letzte Jahr das erste Mal, dass wir uns außerhalb Europas mit der japanischen Version unserer Ausstellung „Otto von Habsburg – Lebensweg und Erbe“ sowie mit einer Konferenz präsentieren konnten, die sich mit dem umfangreichen internationalen Beziehungsnetz unseres Namensgebers und den Beziehungen zwischen Japan und Europa befasste. Auch in dieser Hinsicht wurde deutlich, welchen Einfluss Otto von Habsburg bis heute auf seine ehemaligen Gesprächspartner hatte und wie seine Gedanken die Gestaltung der Außenbeziehungen des modernen Japans geprägt haben.

Unser Auftritt in Tokio, bei dem wir viel Unterstützung von unserer dortigen Botschaft und unserem Kulturinstitut erhielten, war Teil einer Veranstaltungsreihe, die wir anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Ungarns zusammengestellt hatten. Unsere Begegnungen im Fernen Osten haben bestätigt, was Otto von Habsburg so oft zum Ausdruck gebracht hat: In einem globalen Kontext können Mitteleuropa und Ungarn nur als Teil einer größeren Einheit, der Europäischen Union, ihre Stimme erheben und ihre Interessen durchsetzen.

Ebenfalls im Rahmen des Programms unserer EU-Ratspräsidentschaft konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Ungarischen Nationalarchiv die Leiter der nationalen und außenpolitischen Archive der EU-Mitgliedstaaten empfangen. Diese Beratungen haben unser Bestreben, nämlich unsere Tätigkeit – insbesondere die Archivarbeit – so weit wie möglich in die internationale Wissenschaft einzubinden, eindrucksvoll bestätigt. Das internationale Interesse am Nachlass Ottos von Habsburg ist durch den immer höheren Bearbeitungsgrad unserer Sammlung und deren leichteren digitalen Zugang weiter gestiegen, was den Ausbau institutioneller Beziehungen erleichtert.

Wir freuen uns, dass verschiedene Mitglieder der Familie Habsburg aufgrund unserer bisherigen Tätigkeit mit immer größerem Vertrauen an uns wenden und unserer Sammlung kleinere und größere Dokumentensammlungen und Objekte anbieten. Die bedeutendste Bereicherung des Jahres 2024 war der Nachlass von Heinrich Degenfeld. Otto von Habsburgs Erzieher und später Sekretär war über fünfzig Jahre lang der engste Vertraute der Familie, sein Nachlass umfasst zahlreiche interessante Dokumente und Gegenstände. Eines der spannendsten Stücke ist der Reisaltar von Kaiser Joseph II. Als Zeichen unserer langjährigen hervorragenden Zusammenarbeit haben wir ihn in die Sammlung der Benediktiner Erzabtei Pannonhalma untergebracht. Mit dieser Geste gegenüber dem Mönchsorden haben wir zu einer symbolischen Wiedergutmachung der einstigen Auflösung durch den „König mit Hut“ beigetragen.

Wir danken erneut der Unterstützung der Ministerpräsidentenkanzlei und der Bethlen Gábor Alapkezelő, sowie unseren Kollegen und Freunden für ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die uns mit Ratschlägen, Vorträgen und Schriften bei unserer Arbeit unterstützen. Unter ihnen haben wir anlässlich seines runden Geburtstags die französischsprachigen Schriften von Professor János Martonyi, ehemaliger Außenminister, unter dem Titel La continuité de l’Histoire (Die Kontinuität der Geschichte) veröffentlicht – damit unserer Hoffnung Ausdruck verleihen, dass die Aktivitäten der Otto-Habsburg-Stiftung – ebenso wie die Schriften von Professor Martonyi – zum Verständnis der immer komplexer werdenden internationalen Beziehungen unserer Zeit beitragen können.

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit und freuen uns, Sie auch in Zukunft bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Jahresberichts 2024!