,,Wir gedenken des 110. Geburtsjubiläums von Otto von Habsburg, und zu diesem Anlass eröffnen wir diese Ausstellung – die das Leben unseres Namensgebers vorstellt – nicht nur in Budapest, sondern auch in mehreren Hauptstädten Europas” – sagte Gergely Prőhle, der Direktor der Otto-von-Habsburg-Stiftung in seiner Begrüßungsrede, und bestätigte seine Worte auch in seinem Interview, das er dem Ungarischen Nachrichtenagentur (MTI) gegeben hat. Da Kroatiens Schicksaal besonders wichtig für den ehemaligen Thronfolger war, hat die Stiftung Zagreb als erste Station der Veranstaltungsreihe ,,Vor 110 Jahren ist Otto von Habsburg geboren“ gewählt.
Der Direktor der Stiftung hat seine Freude ausgedrückt, da Kroatiens Außenminister mit seiner persönlichen Anwesenheit die Veranstaltung beehrt hat. Er fügte hinzu: Die Stiftung freut sich äußerst auch darüber, dass so viele zu der Eröffnungszeremonie gekommen sind und das Wort ergriffen haben, die noch Otto von Habsburg in Kroatien gekannt haben. Die Wichtigkeit der Eröffnungszeremonie zeigt sich auch daran, dass sechszehn Leiter von Auslandsvertretungen daran teilgenommen haben, vor allem aus europäischen Ländern.
Otto von Habsburg hat nicht nur an der Zugehörigkeit zu dem gemeinsamen Reichen, zu der Österreichisch-Ungarischen Monarchie eine große Rolle gespielt, und war nicht nur bedeutend, da er der letzte ungarische Thronfolger war, sondern vielmehr da er als Europaparlamentsabgeordneter sehr viel für den Fall des Eisernen Vorhangs getan hat. Er hat sich für ein solches Europabild und Europaideal engagiert, in dem auch die Worte der kleinen Nationen zugehört werden – erinnerte sich Gergely Prőhle. Sein Lebenswerk wurde von in weltpolitischen Zusammenhängen definierten Ziele und Taten geprägt, und ist auch heute aktuell, da die nationale Souveränität und der europäische Gedanke – trotz aller politischen Versuche, die es ignorieren möchten – doch vereinbar sind. ,,Das ist Otto von Habsburgs Nachricht an das heutige Europa“ – betonte der Direktor der Stiftung.
Zuerst würdigte Csaba Demcsák, der ungarische Botschafter in Zagreb Otto von Habsburgs historische und politische Bedeutung. Danach haben der museologischer und wissenschaftlicher Berater Ivan Mirnik, und der Regisseur des Dokumentarfilmes über den ehemaligen Thronfolger Vanja Vinković Vorträge gehalten. Im Rahmen der Eröffnungszeremonie wurde auch ein kurzer Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm vorgestellt.
Die Ausstellung wurde offiziell von Gordan Grlić Radman, der Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten der Republik Kroatien eröffnet. In seiner Rede hat er mehrmals auf Ungarisch gesprochen, und betonte: ,,Otto von Habsburg war ein Politiker, ein Polyglotter, ein Visionär, ein Familienvater, aber vor allem ein Freund von Kroatien. (…) als Befürworter der Idee der europäischen Einheit und als österreichischer, deutscher, ungarischer und kroatischer Bürger hat er öfters betont, dass er sich vielleicht in Ungarn und Kroatien am meisten zu Hause fühlt. Diese Ausstellung zeigt, dass Otto von Habsburg immer ein sehr wichtiges Kettenglied in der Freundschaft zwischen den Kroaten und den Ungarn war“ – so Grlić Radman.
Die Ausstellung kann bis 31. Oktober in dem Liszt-Institut – Ungarisches Kulturzentrum Zagreb besucht werden.