In Vertretung von der Otto-von-Habsburg-Stiftung hielt der stellvertretende wissenschaftliche Direktor, Gergely Fejérdy einen Vortrag. In seiner Präsentation stellte er den Lebensweg von dem letzten ungarischen König, Karl IV. und seiner Familie, und von Elemér Lónyay und seiner Frau, Kronprinzessin Stephanie dar.
Der ehemalige Herr des Schlosses in Bodrogolaszi wurde von dem letzten Regenten der Österreichisch-Ungarischen-Monarchie im Jahre 1917 in den Fürstenstand erhoben. Neben diesem ehrenvollen Titel war Elemér Lónyay auch kaiserlicher und königlicher Geheimrat, und sogar Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. Infolge seiner Titel und seines persönlichen Engagements kannte er Otto von Habsburgs Vater. Seine Ehefrau war die Prinzessin von Belgien Stephanie, die ehemalige Witwe des Thronfolgers Rudolf – der einen tragischen Schicksaal hatte. Wegen Stephanie hatte also Lónyay noch engere Beziehung zu den Habsburger. Nach dem Tod von Karl IV., im Jahre 1922 bat Fürst Lónyay seine finanzielle Unterstützung für die verwaiste Familie an, und auch wenn er keine große Rolle in der legitimistischen Bewegung in der Zwischenkriegszeit spielte, beobachtete er die Karriere des jungen Thronfolgers. Elemér Lónyay starb im Jahre 1946 und wurde in der Krypta der Stiftskirche Pannonhalma beigesetzt. Seit 2011 wird auch die Herzurne von Otto von Habsburg, der ehemaligen Schüler des Gymnasiums der Benediktiner hier bewahrt. Dass die irdischen Überreste der Beiden so nahe zueinander liegen, repräsentiert die ideologischen Gemeinsamkeiten der zwei bedeutungsvollen Familien.
András Cieger, Historiker und wissenschaftlicher Hauptmitarbeiter des Instituts für Geschichtswissenschaft des geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums analysierte in seinem Vortrag die Tätigkeit des ehemaligen ungarischen Regierungschefs – Menyhért Lónyay, entfernter Verwandte von Elemér – in dem Kontext der imperialen Politik des Dualismus, dann stellte die neue, erweiterte Ausgabe seines Buches über Lónyay vor. Im Rahmen der Veranstaltung sprach Magdolna Rábay (Universität Debrecen, Lehrstuhl für Kulturgeschichte) über die Erziehungsprinzipien der aristokratischen Familie, und Krisztián Bodnár (Archiv für das Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén) über die Heimatsforschung von Bodrogolaszi.
Die Konferenz wurde von József Kovács (Bürgermeister von Bodrogolaszi) und Ferenc Klicsu (Bürgermeister von Tuzsér, Präsident der Öffentlichen Stiftung von der Gemeinde Tuzsér) begrüßt und moderiert. Die Vorträge der Veranstaltung werden in der Konferenzausgabe des Lónyay-Gedenkjahres in der nahen Zukunft veröffentlicht.
Gergely Fejérdy