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Mit Otto von Habsburg in Baden-Württemberg

Vom 30. September bis 3. Oktober 2024 besuchten Mitglieder unserer Stiftung Baden-Württemberg. Die erste Veranstaltung ihres Aufenthalts fand im Liszt-Institut in Stuttgart statt.

Mit Otto von Habsburg in Baden-Württemberg

Vom 30. September bis 3. Oktober 2024 besuchten Mitglieder unserer Stiftung Baden-Württemberg. Die erste Veranstaltung ihres Aufenthalts fand im Liszt-Institut in Stuttgart statt.

Obwohl Otto von Habsburg seine engere politische Heimat in Bayern fand, pflegte er gute Beziehungen zum benachbarten Baden-Württemberg. Er war häufiger Gast bei den örtlichen Veranstaltungen der Paneuropa-Union, besuchte während der Wahlkampagnen für die Parlamentswahlen mehrmals verschiedene Gemeinden im ganzen Bundesland und hatte enge Verbindungen zu vielen führenden Politikern des Bundeslandes. Daher hat die Vorstellung seiner Aktivitäten eine besondere regionale, bundesweite und europäische Relevanz im Land.

Otto von Habsburg bei einer Rede auf einem DaimlerChrysler-Symposium am 21. April 1999 in Stuttgart.

Unsere Programme im Frühherbst waren jedoch nicht nur wichtig, um das politische Erbe Otto von Habsburgs zu präsentieren, sondern boten auch die Gelegenheit, die Vielfalt und Bedeutung der historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Ungarn und des süddeutschen Bundeslandes zu bekräftigen.

Vor diesem Hintergrund fand am 30. September eine Podiumsdiskussion statt, die gemeinsam mit dem Liszt-Institut in Stuttgart organisiert wurde, um Aspekte des umfangreichen intellektuellen Erbes von Otto von Habsburg hervorzuheben, die für das heutige politische Denken und Handeln besonders relevant sind. Dezső Szabó, Leiter des Ungarischen Kulturzentrums Stuttgart, erinnerte in seiner Begrüßungsrede an ein persönliches Erlebnis vom November 1989, als Otto von Habsburg ihn wenige Tage vor dem Fall der Berliner Mauer in seinem Glauben an die Freiheit bestärkte. In seinem anschließenden Exposé erinnerte Reiner Moser, Direktor des Innenministeriums von Baden-Württemberg, an die Schlüsselmomente im Leben von Otto von Habsburg, hob das politische Erbe des ehemaligen Europaabgeordneten hervor und machte auf dessen Aktualität aufmerksam.

Gergely Prőhle stellte unsere Stiftung vor und beschrieb die wichtigsten persönlichen und beruflichen Kontakte und institutionellen Hintergründe, die bei der Auswahl der Redner, die alle eine starke Bindung zu Ungarn haben, eine entscheidende Rolle spielten. Während der anschließenden unkonventionellen Podiumsdiskussion reflektierten die Teilnehmer Auszüge aus dem neuesten Buch von Zsuzsa Breier, ehemalige ungarische Diplomatin und Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten des Landes Hessen, das sich mit den Ereignissen von 1989 befasst. Nach der Autorenlesung moderierte Gergely Prőhle eine Podiumsdiskussion mit Politikern, die sich hervorragend mit den ungarisch-deutschen Beziehungen auskennen, Christoph Palmer, ehemaliger Staatsminister von Baden-Württemberg, und Ursula Seiler-Albring, ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Botschafterin in Deutschland.

Neben der Erinnerung an die Ereignisse rund um die Wende, einschließlich des Falls der Berliner Mauer und der offiziellen Verkündung der deutschen Einheit, wurden auch Überlegungen zu Otto von Habsburgs Arbeit und politischem Erbe angestellt, die wertvolle Lehren für die heutigen Entscheidungsträger enthalten können. Gleichzeitig war auch der aktuelle Stand der deutsch-ungarischen Beziehungen ein wichtiger Diskussionspunkt. Es wurde darauf hingewiesen, dass, wenn zum Zeitpunkt des Beitritts der mitteleuropäischen Länder im Jahr 2004 eine Meinungsumfrage durchgeführt worden wäre, um festzustellen, für welches Beitrittsland sich die Deutschen am meisten begeistert hätten, Ungarn zweifellos ganz oben auf der Liste gestanden hätte. Obwohl sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in letzter Zeit stark verändert haben, waren sich alle Teilnehmer einig, dass es wichtig ist, den Dialog trotz der aktuellen politischen Differenzen und Streitigkeiten aufrechtzuerhalten, um die Zusammenarbeit zu verbessern.