Ziel der Konferenz war zu ermöglichen, dass die Bürgermeister und Abgeordnete der Siedlungen, die Otto von Habsburg zum Ehrenbürger ernannt haben, die Arbeit der Stiftung kennenlernen. Außerdem war es eine gute Möglichkeit, Otto von Habsburgs Erbe nachzuerleben und zu netzwerken. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmer in der zweiten Hälfte der Veranstaltung auch darüber informieren, wie die Verteilung der EU-Forderungen nach Vorstellungen der Regierung aussehen.
Die Wanderausstellung, die Otto von Habsburgs Lebenswerk vorstellt und im Januar 2020 eröffnet wurde, haben wir in der Galerie vor dem Gobelin-Raum ausgestellt. In nächster Zeit wird sie mit einigen lokalspezifischen Ausstellungsmaterialen in den Siedlungen ausgestellt, wo Otto von Habsburg zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Nach den Begrüßungen von Botschafter und Kuratoriumsmitglied György Habsburg, und von Staatsekretär des Ministeriums für Humanressourcen Dr. Csaba Latorcai, wurde die Veranstaltung von Direktor Gergely Prőhle mit der Vorstellung der bisherigen Arbeit der Stiftung eröffnet.
Danach hielt Dr. Ottó Almacht einen persönlichen Vortrag über Otto von Habsburgs Beziehungen zu den einzelnen Siedlungen, und dadurch auch zu Ungarn. Als ehemaliger Programkoordinator des Thronfolgers in Ungarn und Mitglied der Paneuropa-Bewegung konnte er zahlreiche anekdotische Einzelheiten über ihre gemeinsamen Reisen erzählen, und betonte, dass Otto von Habsburg auf die ungarische Landschaft sehr neugierig war, und sich mit dem Land emotional verbunden fühlte.
Der Bürgermeister von Dorog, Dr. János Tittman hielt eine Rede mit dem Titel Stadtentwicklung mit Fokus auf Erbepflege über Otto von Habsburgs Beziehung zu der Siedlung, über die Geschichte und Gegenwart der ehemaligen Bergbaustadt, und erinnerte sich daran, als Otto von Habsburg den Ehrenbürgerbrief erhielt. Er betonte, dass: „mit Otto von Habsburgs Ernennung wurde das Gefühl der Lokalbevölkerung verstärkt, dass sie auch zu der europäischen Wertvorstellung gehören“. Daneben unterstrich er auch, dass eine moderne Stadtentwicklung nur mit einer gleichzeitigen Verstärkung der historischen Bewusstheit möglich ist.
Der Ansprache des Bürgermeisters folgte der Vortag von dem Lehrer der Károli Gáspár Universität der Reformierten Kirche, mit dem Titel Die Veränderung der Europa-Idee: die Auswirkungen der Habsburger auf die ungarischen Siedlungen. Der Vortraggeber sprach unter anderem darüber, wie sich die Beurteilung der Habsburger im Laufe der Jahrzenten in Ungarn veränderte. Die öffentliche Meinung über die Habsburger ist meistens negativ, aber ihre Rolle in der modernen Staatsorganisierung und in der militärischen Verteidigung in Zweifel zu ziehen würde quasi Geschichtsfälschung bedeuten. Laut Szabolcs Varga waren die Zeiten der Monarchie im 18. Jahrhundert viel positiver, als es in den Geschichtsstunden vorgestellt wird.
Nach der historischen Perspektive und der Kaffeepause erläuterte die stellvertretende Staatsekretärin für Entwicklungspolitik der EU in dem Ministerium für Humanressourcen, Dr. Eszter Vitályos, welche Programme im Rahmen der Raum- und Humanentwicklung verwirklicht wurden. Sie sprach auch darüber, was für Möglichkeiten es in den nächsten sieben Jahren vorstellbar sind.