Die Studie stellt die Aktivitäten des ehemaligen Thronfolgers im Zusammenhang mit den ungarischen Ereignissen von 1956 anhand von Dokumenten der Otto-von-Habsburg-Stiftung vor. Ausgehend von den in den fortlaufend bearbeiteten Dokumenten gefundenen Quellen wurde sein umfangreiches Bekanntennetz und die Tatsache, dass er einer der kenntnisreichsten Personen seiner Zeit war, beleuchtet. Schon vor der Revolution hat Otto von Habsburg die Ereignisse in Ungarn aufmerksam beobachtet. Die Studie weist darauf hin, dass 1956 die Rolle des ehemaligen Kronprinzen nicht zu vernachlässigen war. Ihm ist es unter anderem zu verdanken, dass die Ungarnfrage bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorgestellt wurde und einer der wenigen war, die konkrete Schritte unternahmen, um der ungarischen Revolution zu westlicher militärischer Hilfe zu verhelfen. Otto von Habsburg versuchte in der Hoffnung auf freie Parlamentswahlen demokratische politische Kräfte, vor allem das christdemokratische politische Lager, zu organisieren. Bei Ausbruch der Suez-Krise kam er fast sofort zu dem Schluss, dass ein Austritt Ungarns aus dem Ostblock keine wirkliche Chance bestehe, weil dies nicht im besten Interesse der internationalen Konstellation und der Großmächte sei. Dennoch betonte Otto von Habsburg auch nach dem 4. November, dass die Revolution dem Kommunismus einen tödlichen Schlag versetzt habe und das Opfer Ungarns keineswegs wirkungslos sei.
Neben dieser kurzen Zusammenfassung des Artikels möchten wir Sie anlässlich des 65. Jahrestages der Revolution von 1956 auf zwei Artikel aufmerksam machen, die letztes Jahr auf unserer Website veröffentlicht wurden. Der eine handelt von der ungarischen Proklamation von Otto von Habsburg 1956, der andere von den spanischen Aspekten der Revolution.
