Der Schwerpunkt der Arbeit der Otto-von-Habsburg-Stiftung liegt in der Aufarbeitung des Erbes unseres Namensgebers. Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen wir unsere Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen öffentlichen Sammlungen, mit modernster Methodik und auf höchstem fachlichem Niveau erfüllen. Ein wichtiges Forum für diese Zusammenarbeit ist die vom Verband der ungarischen Archivare organisierte Wanderversammlung, die 24-26. Juli 2023 in Lakitelek veranstaltet wurde. An der Veranstaltung nahmen fünf Mitglieder unserer Stiftung teil: Szilveszter Dékány, Eszter Gaálné Barcs, Piroska Kocsis, Zoltán Ólmosi und Gergely István Szűts.
Die jährliche Wanderversammlung ist seit der Wiedergründung der Vereinigung im Jahr 1986 ein besonderes Ereignis für den Berufsstand der Archivare und einer der prestigeträchtigen Höhepunkte des nationalen Programms namens Offene Archive. In diesem Jahr fand die Tagung zum 35. Mal statt und wurde von fast 200 Teilnehmern besucht, darunter sowohl ungarische Archivare aus dem Ausland und führende Vertreter anderer Archivarverbände in Europa.
Die zentralen Themen in Lakitelek waren das Archivwesen und die Staatlichkeit sowie das ungarische Archivwesen, das vor 300 Jahren gegründet wurde. Wir feiern nämlich in diesem Jahr das Gesetz von König Karl III. aus dem Jahr 1723, das auf Wunsch der Orden festlegte, dass die öffentlichen Aufzeichnungen des Landes in dem Archiv des Landes (Archivum Regni) aufbewahrt werden sollten. Aus demselben Jahr stammt auch das Gesetz zur Gründung des Burgkomitatsarchivs.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von István Kenyeres, dem Vorsitzenden des Verbandes der ungarischen Archivare, Sándor Lezsák, dem Vizepräsidenten des Parlaments und Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung der Volkshochschule Lakitelek, sowie Máté Vincze, dem stellvertretenden Staatssekretär des Ministeriums für Kultur und Innovation. Vor der Plenarsitzung werden traditionell die Fachpreise verliehen: Diesmal wurden die herausragenden Leistungen von Kolleginnen und Kollegen mit dem vom Verband gestifteten Dóka-Klára-Preis und dem Lajos-Osváth-Preis gewürdigt, der von seiner Familie zur Bewahrung des Werks und der Erinnerung von Lajos Osváth im Jahr 2021 gestiftet wurde.
mlev (2023) program
Am Vormittag des zweiten Tages standen Sitzungen zu den Themen Internationales, Quellenpublikation, Informationstechnologie, Konservierung, Wirtschaft sowie Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte auf dem Programm. Am Nachmittag folgten kulturelle und sportliche Aktivitäten. Wir besichtigten auch die neu errichteten Lager- und Forschungsräume des Forschungsinstituts für die Geschichte der Wende (RETÖRKI) und das beeindruckende Hauptgebäude des Nationalen Kulturinstituts. Auf großes Interesse stieß auch das Fußballturnier des Verbands der ungarischen Archivare.
Am letzten Tag standen Präsentationen zum 150. Jahrestag der Vereinigung von Pest und Buda auf dem Programm.
Neben den offiziellen Programmen führten unsere Kolleginnen und Kollegen wertvolle Gespräche mit nationalen und internationalen Vertretern des Archivwesens für unsere Sammlung. Bei den Begegnungen auf den Fluren erinnerten sich viele an unsere Veranstaltung im Januar „Jahresbeginn in der Sammlung“, bei der wir dem Fachpublikum unsere Arbeit an der Aufarbeitung des Erbes von Otto von Habsburg vorgestellt haben.