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Auf den Ländereien der Herzöge von Lothringen

Am 13. Oktober 2023 hielt Gergely Fejérdy, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor unserer Stiftung, einen Vortrag über die Beziehungen Otto von Habsburgs zu Lothringen und sein Engagement für Europa an der Universität in Nancy. Georg Habsburg-Lothringen, Botschafter von Ungarn in Frankreich, war ebenfalls anwesend. Am selben Tag wurde unsere Ausstellung mit dem Titel „Lebensweg und Erbe“ auf dem Campus der Universität Sciences Po in Nancy eröffnet. Am darauffolgenden Tag nahm die ungarische Delegation an der traditionellen Gedenkmesse des Hauses Lothringen in der Kirche von Cordeliers teil, in der Regina von Sachsen-Meiningen und Otto von Habsburg 1951 ihr Eheversprechen ablegten.

Auf den Ländereien der Herzöge von Lothringen

Am 13. Oktober 2023 hielt Gergely Fejérdy, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor unserer Stiftung, einen Vortrag über die Beziehungen Otto von Habsburgs zu Lothringen und sein Engagement für Europa an der Universität in Nancy. Georg Habsburg-Lothringen, Botschafter von Ungarn in Frankreich, war ebenfalls anwesend. Am selben Tag wurde unsere Ausstellung mit dem Titel „Lebensweg und Erbe“ auf dem Campus der Universität Sciences Po in Nancy eröffnet. Am darauffolgenden Tag nahm die ungarische Delegation an der traditionellen Gedenkmesse des Hauses Lothringen in der Kirche von Cordeliers teil, in der Regina von Sachsen-Meiningen und Otto von Habsburg 1951 ihr Eheversprechen ablegten.

In der Hauptstadt des Herzogtums Lothringen hielt der stellvertretende wissenschaftliche Direktor unserer Stiftung mit Unterstützung des lokalen Honorarkonsuls von Ungarn, Jean-Pierre Prudhon, und Professor Yves Petit, Direktor des 1950 gegründeten renommierten Europäischen Universitätszentrums (Centre Européen Universitaire), seinen Vortrag im Jugendstilsaal der Université de Lorraine. Unter den Gästen befanden sich der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, mehrere Universitätsprofessoren sowie prominente Vertreter der lokalen Kulturszene und eine große Anzahl von Studenten.

Im Anschluss an die Präsentation eröffnete Georg Habsburg-Lothringen, der Kurator unserer Stiftung, unsere Roll-Up-Ausstellung mit dem Titel ,,Lebensweg und Erbe“ über seinen verstorbenen Vater in der Haupthalle des Hôtel des Missions Royales, einem weiteren bedeutenden Gebäude der Stadt aus dem frühen 18. (Seit 2000 ist das Gebäude das Zentrum des deutsch-französischen Campus der Pariser Hochschule für Politikwissenschaften SciencesPo in Nancy.) Die Fotoserien, die das Leben von Otto von Habsburg vorstellen, wurden symbolisch neben der Dekoration zum Gedenken an den Fall der Berliner Mauer aufgestellt. Hier begrüßten die stellvertretende Bürgermeisterin Nicole Creusot und der Direktor François Laval das Publikum. Frau Creusot erinnerte daran, dass sie Otto von Habsburg das letzte Mal in Luneville – in der Nähe von Nancy – anlässlich der ,,Wiederherstellung“ des lothringischen Herzogspalastes getroffen hatte, der 2003 abgebrannt war und dessen Wiederaufbau in Anwesenheit des ehemaligen Thronfolgers begonnen hatte. Otto von Habsburg ließ auch eine kleine Flasche Tokajer Wein neben dem Grundstein aufstellen, um daran zu erinnern, dass die Herzöge von Lothringen früher jedes Jahr Wein aus Tokaj bestellten.

Foto von Jean Scherbeck

Bei der Ausstellungseröffnung war auch Jean-Pierre Puton anwesend, dessen Großvater Jean Scherbeck, ein lothringischer Fotograf, Maler und Grafiker, einer der offiziellen Fotografen der Hochzeit von Otto von Habsburg war. Herr Puton hat versprochen, unserer Stiftung eine digitale Kopie der Bilder des ehemaligen Thronfolgers aus dem umfangreichen Fotoarchiv im Besitz seiner Familie zur Verfügung zu stellen. An der Veranstaltung nahm auch Professor Károly Kosztolányi teil, der 1926 geboren wurde und ein entfernter Verwandter des ungarischen Schriftstellers Dezső Kosztolányi ist. Er kam 1957 nach Lothringen und begrüßte als „lokaler Ungar“ Otto von Habsburg mehrmals bei dessen Besuchen in Nancy.

Am 14. Oktober zelebrierte Pierre-Yves Michel, Bischof von Nancy, eine traditionelle Messe in der Kirche von Cordeliers. An dieser Messe nahmen auch der Bürgermeister der Stadt, Mathieu Klein, der Präsident der 1848 gegründeten Gesellschaft für lothringische Geschichte (Société Histoire de la Lorraine), Prinz Charles d’Arenberg, und ihr Generalsekretär, Etienne Martin, teil. Nach der Zeremonie trugen sich Georg von Habsburg und Gergely Fejérdy in das Gedenkbuch der Kirche ein. Wir hatten die Gelegenheit, in die Krypta hinabzusteigen, die die Ruhestätte der Herzöge von Lothringen ist – die Grabkammer unter dem Altar der Kirche wird nämlich nur dann geöffnet, wenn ein Nachkomme eines Herzogs von Lothringen anwesend ist.

Beim Empfang im Anschluss an die Messe wies Helène Barbey Say, Direktorin des Archivs von dem Département Meurthe-et-Moselle, darauf hin, dass die von ihr geleitete Institution über zahlreiche Dokumente im Zusammenhang mit Otto von Habsburg verfügt. Ebenfalls anwesend war Dominique Flon, ehemaliger Präsident der Historischen Gesellschaft Lothringens, der auf Wunsch von Otto von Habsburg zum Konservator der Krypta der Kirche von Cordeliers ernannt worden war. Herr Flon erzählte zahlreiche Anekdoten über den ehemaligen Thronfolger, den er bei jeder seiner Reisen nach Nancy persönlich getroffen hatte.

Die Leitung der Gesellschaft für lothringische Geschichte hat die Möglichkeit angesprochen, unsere Ausstellung mit dem Titel „Lebensweg und Erbe“ auch an anderen Orten in Lothringen vorzustellen. Der Honorarkonsul von Ungarn in Nancy hat sich bereit erklärt, uns bei der Verwirklichung dieses Plans zu helfen.

Der Erfolg dieser Veranstaltungen und die Tatsache, dass fast jeder in Nancy eine Geschichte über Otto von Habsburg zu erzählen hat, beweist, dass der Namensgeber unserer Stiftung dem Wunsch seines Vaters treu geblieben ist. So soll Karl am Ende des Ersten Weltkrieges zu seinem Sohn gesagt haben: „Du kannst alles aufgeben, aber niemals Lothringen.“

Gergely Fejérdy