Die Otto-von-Habsburg-Stiftung und das Institut für Strategische Studien der Universität für den Öffentlichen Dienst laden Sie herzlich zu einer gemeinsamen Konferenz zum Thema
Die Lage des Christentums im heutigen Europa
Veranstaltungsort: Universität für den Öffentlichen Dienst, Széchenyi Festsaal
Datum: 28. Oktober 2022 (Freitag), 9:00 Uhr
Es gibt heute viele Debatten über die kulturellen Veränderungen auf unserem Kontinent. Säkularisierung und Migration haben das Verhältnis zu den traditionellen jüdisch-christlichen Werten verändert, und die politischen Akteure haben unterschiedlich auf diesen Prozess reagiert. Für Otto von Habsburg, der in diesem Jahr vor 110 Jahren geboren wurde, war die Idee eines christlichen Europas mehr als ein politischer Slogan: es war eine im Glauben gelebte Realität, die Teil der Moderne ist und die das politische, soziale und intellektuelle Bild des Kontinents entscheidend mitprägen sollte.
Ziel unserer Konferenz ist es, die gegenwärtige Situation des europäischen Christentums zu verstehen, indem wir die verschiedenen religiösen und nationalen Kontexte berücksichtigen und die Perspektiven der europäischen Kirchen analysieren. Um ein vollständigeres Verständnis zu ermöglichen, wird die Konferenz nicht nur aktuelle empirische Ergebnisse präsentieren, sondern auch Vertreter der verschiedenen christlichen Konfessionen zu Wort kommen lassen. Auf der Grundlage ihrer Forschungen und Erfahrungen können sie ihre spezifischen Aspekte darlegen, die auch für das Verständnis der aktuellen Situation wesentlich sein können, und die verschiedenen Strategien zur Diskussion stellen, mit denen den oben genannten Entwicklungen entgegengewirkt werden kann. Sozialwissenschaftliche Analysen und kirchliche Strategien werden durch politische Überlegungen ergänzt.
Die Überprüfung der Situation der Kirchen und der Rolle des Christentums in Europa kommt in einem Jahr besonders rechtzeitig, in dem in vielen europäischen Ländern Volkszählungen durchgeführt werden, die in den letzten Jahren wegen der Pandemie verschoben wurden und die auch dazu dienen sollen, die religiösen und konfessionellen Eigenschaften der Bevölkerungen zu bewerten.
Programm
9:00 – 9:20 Eröffnung
Gergely Prőhle, Direktor, Otto-von-Habsburg-Stiftung
Gergely Deli, Rektor, Universität für den Öffentlichen Dienst
9:20 – 10:10 Keynote Vortrag
Gert Pickel, Universitätsprofessor, Universität Leipzig
Kirche und Religion in Europa. Theoretische und empirische Überlegungen
Diskutant: Gergely Rosta, Universitätsdozent, Katholische Universität Pázmány Péter
10:10 – 10:25 Diskussion
10:25 – 10:45 Kaffeepause
10:45 – 11:45 Panel I: Was sagen uns die Zahlen und gesellschaftlichen Tendenzen?
György Fábri, Universitätsdozent, Eötvös Loránd Universität; weltlicher Vorsitzender der Norddiözese der Lutherischen Kirche in Ungarn
Zahlen und Überzeugungen – Christianisierung und/oder Säkularisierung?
Csaba Török, Pfarrer an der Basilika von Esztergom, Universitätsprofessor
Das Drama des unbedeutenden/bedeutungslosen Propheten. Das theologische Vakuum der Realitätsreflexion und seine Folgen
Niklaus Peter, ehemaliger Dekan des Pfarrkapitels Zürich und emeritierter Pfarrer am Fraumünster
Christentum in pluralistischen Gesellschaften (Die Schweiz kein Sonderfall)
11:45 – 12:00 Diskussion
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:00 Panel II: Christliche Werte in der Politik
Rocco Buttiglione, italienischer Minister a.D., Professor Emeritus am Edith-Stein-Institut für Philosophie
Religion und sozialer Zusammenhalt in europäischen Gesellschaften
Ján Figel‘, Slowakischer Minister a.D., EU-Kommissar und EU-Sonderbeauftragter a.D.
Die soziale Verantwortung der Kirchen in postkommunistischen Gesellschaften
György Hölvényi, Mitglied des Europäischen Parlaments
Der Platz und die Position der christlichen Demokratie in Europa
14:00 – 14:15 Diskussion
14:15 – 14:30 Kaffeepause
14:30 – 15:30 Panel III: Können wir optimistisch sein?
Wim Vandewiele, Universitätsprofessor, Katholische Universität Leuven
„Es gibt absolut keinen Grund, pessimistisch zu sein“. Wie können wir auf die Chancen der postsäkularen Gesellschaften reagieren?
Laura Sarolta Baritz OP, außerordentlicher Professor, Theologisches Kolleg Sapientia der Ordensgemeinschaften
Welche Rolle kann die christliche Ethik bei der Bewältigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Probleme spielen?
Balázs Ódor, Leiter des Büros für auswärtige Angelegenheiten der Reformierten Kirche in Ungarn (TBC)
TBA
15:30 – 15:45 Diskussion
15:45 – 16:00 Schlussworte
Die Konferenz wird in ungarischer, englischer und deutscher Sprache stattfinden; eine Simultanübersetzung ist vorgesehen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!