Zu Weihnachten 1925 entstand diese Aufnahme in der baskischen Kleinstadt Lekeitio. Hier lebte Zita von Bourbon-Parma, zuvor Königin Ungarns, von 1922 an sieben Jahre lang mit ihren sieben Kindern. Als das Foto entstand, hatten ihr Sohn Otto und seine Geschwister drei Jahre zuvor ihren Vater Karl an den Folgen der Spanischen Grippe verloren und wurden von Benediktinermönchen, die aus Ungarn stammten, im Zeichen des Leitsatzes des Ordens erzogen: Ora et labora. In den Monaten vor dem auf dem Bild verewigten Weihnachtsfest lehrte Pater Jób Bánhegyi den Thronfolger die Wichtigkeit des ausdauernden Gebets und der Arbeit. Er unterrichtete ihn in den einzelnen Lehrfächern nach strenger Ordnung, so auch in der Geschichte der ungarischen Literatur, deren intimer Kenner er war.
Zu Weihnachten 1925 schrieb Gyula Juhász ein Gedicht, das den Titel „Menschliches Glaubensbekenntnis“ trägt:
Ich glaube, dass auf Erden wandelte ein trauriger, einsamer
Mann aus Galiläa, der mit dreiunddreißig Jahren
Mehr wusste als jeder Cäsar, Poet und Magier
Und dessen sanftes Wort stärker war als jeder stolze Zweifel (…)
Otto von Habsburg bekannte zeit seines langen Lebens, dass alle Klugheit und alles erworbene Wissen nur im Licht des Stalls von Bethlehem wahren Sinn gewinnt.
Die Otto von Habsburg Stiftung wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr