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Die Otto von Habsburg Stiftung wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr

Die Otto von Habsburg Stiftung wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr

Das Lichtbild wurde Mitte der 1920er Jahre in der baskischen Ortschaft Lekeitio aufgenommen, wo die verwitwete Kaiserin und Königin Zita seit 1923 mit ihren acht Kindern lebte. Ihr Alltag folgte einer strengen und sorgfältigen Routine, wobei der Erziehung des Kronprinzen Otto von Habsburg besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Neben der Betreuung durch die ungarischen Benediktinermönche unterstützten auch die Einheimischen die Familie in diesen prägenden Jahren, in denen auch Sport zu Ottos Erziehung gehörte und er manchmal die Gelegenheit zum Segeln hatte. Der junge Mann steht mit seinen Geschwistern, Erzieherinnen und der Familie des Schiffseigners an Bord und blickt selbstbewusst in die vom Ufer aus auf ihn gerichtete Kamera. Diese Zeit wurde in den Tagebüchern eines anderen Passagiers, dem Mann mit dem Fernglas, Heinrich Degenfeld, dokumentiert.

Auch im Jahr 1923 fand in Budapest anlässlich des Geburtstags des Kronprinzen eine Feier der ungarischen Legitimisten statt, wovon der Jubilar zweifelsohne wusste. Erst viel später erfuhr er jedoch, dass zu dieser Zeit ein ungarischer Dichter namens Lőrinc Szabó ein Gedicht mit dem Titel „Hazám, keresztény Európa“ (Meine Heimat, das christliche Europa) geschrieben hatte. Die letzten Zeilen des Textes, die sich mit dem Schicksal des alten Kontinents befassen, spiegeln die wichtigste Frage wider, die den späteren Europaabgeordneten Otto von Habsburg, der aus dem Exil in neue Gewässer segelte, sein Leben lang beschäftigte:

„Mein Heimatland, das leidvolle Europa
solltest du das Ende der Kämpfe überleben,
kannst du dann noch Gott ertragen?
die Liebe und den Frieden?“

Wir hoffen, dass die ruhigere Zeit, die uns alle zur Jahreswende 2023–24 erwartet, uns helfen möge, die Antwort zu finden.