Der Tradition folgend luden wir unsere Freunde, Partner und Kollegen ins Pesti Vigadó ein, um den 113. Geburtsjubiläum von Otto von Habsburg zu feiern. An der Veranstaltung, die am 22. November stattfand, nahmen im Namen der Familie sein Sohn Georg von Habsburg-Lothringen und seine Frau, Prinzessin Eilika von Oldenburg, sowie das Oberhaupt des ungarischen Zweigs, Michael von Habsburg-Lothringen, zusammen mit seiner Ehefrau, Erzherzogin Christiana, teil. Unter unseren Gästen durften wir Botschafter mehrerer europäischer Länder begrüßen, ebenso wie András Zs. Varga, Präsident der Kurie, Tamás Vargha, stellvertretender Verteidigungsminister, Ernő Schaller-Baross, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Imre Vejkey, Mitglied der Nationalversammlung. Ebenfalls anwesend waren ehemalige Mitglieder der ungarischen Regierungen nach der Wende – Géza Jeszenszky, Péter Ákos Bod und János Martonyi.
Der Ehrengast des Abends, Rocco Buttiglione, lernte Otto von Habsburg vor mehr als vier Jahrzehnten bei einer kleinen privaten Zusammenkunft kennen, bei der über Möglichkeiten zur Unterstützung der Kirchen in den mittel- und osteuropäischen Ländern beraten wurde. Wie sich der italienische christdemokratische Politiker erinnerte, war es damals noch nicht ihr Ziel, den Kommunismus zu stürzen; sie überlegten lediglich, wie die christliche Kultur in Staaten, die von totalitären Regimes regiert wurden, am Leben erhalten werden könnte. Otto von Habsburg, so bemerkte er, war eine standhafte Persönlichkeit in der Gruppe: er war niemals verzagt, sein Optimismus war durch keine Umstände erschütterbar. „Hoffnung ist kein oberflächlicher Idealismus“, erinnerte der ehemalige Thronfolger seine Gesprächspartner, sondern ein Anker, der an wahren Werten festgehalten ist und das fragile Schiff sowohl von Individuen als auch von Gemeinschaften inmitten der Turbulenzen der hohen Politik schützt.
Welche Botschaft würde unser Namensgeber den Menschen von heute, den politischen Leitern Europas, übermitteln? – stellte Buttiglione die Frage als ehemaliger Mitstreiter. Der Kommunismus ist zusammengebrochen, und die überwiegende Mehrheit der Völker des Kontinents lebt heute in Frieden in einer gemeinsamen Heimat, einer Union, deren Erweiterung noch immer im Gange ist. Doch diese Errungenschaften werden von nicht minder dringenden Herausforderungen überschattet: der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Europas, der Erreichung der Ziele des Green Deals, der Bewältigung der Migration und der Notwendigkeit, eine Lösung für den Krieg zu finden, der vor unserer Haustür tobt. Diese dringenden Fragen zwingen weitsichtige Politiker dazu, zu den Grundlagen der Integration zurückzukehren: zum Individuum, das über seine Identität im Klaren ist und sie annimmt und das paradoxerweise durch seine Bindungen an Familie, lokale Gemeinschaft und Nation persönliche Freiheit am vollsten erleben kann. Das war die Haltung des Ritters, der den Kampf nie aufgegeben hat – Otto von Habsburg – und sie sollte uns, seine späten Anhänger, im Geiste ermutigen.











































